Vom Neuling zur online Erziehungsberaterin- wie ich meine Berufung gefunden habe

Nicht jeder Weg ist geradlinig. Nicht jeder Job ist gleich eine Berufung. Welche Abzweigungen mein Weg genommen hat, liest du in diesem Beitrag.

Hier stehe ich, Juliane, mit beiden Beinen im Leben, Erziehungsberaterin, Elterncoachin, Pädagogin.
Doch mein Weg von der planlosen Jugendlichen zur pädagogischen Expertin war alles andere als geradlinig! Welche Abzweigungen ich genommen habe, um dann schließlich meine wahre Berufung der Beratung für Eltern zu finden, liest du in diesem Beitrag.

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Juliane Erziehungsberaterin lächelt breit mit geschlossenen augen in die kamera

Erst war die Planlosigkeit, dann kam die erste Idee

Nach dem Abitur wird man ins wahre Leben geschmissen. Alle wussten, was sie machen wollten: ich nicht so richtig. Klar hatte ich mir verschiedene Gedanken gemacht und auch Praktika absolviert, doch was meine Leidenschaft ist, was meine Talente sind oder wofür ich mich geschaffen fühlte- das wusste ich damals absolut nicht.

Ein bisschen aus der Not heraus habe ich beschlossen, ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) zu machen. Ich hatte die Möglichkeit, mich zwischen einer Einrichtung für behinderte Menschen, einem Altenpflegeheim oder der Kindertagesbetreuung zu entscheiden. Ich habe die Kindertagesbetreuung gewählt- ohne zu wissen, dass im folgenden Jahr der Grundstein für meine berufliche Laufbahn gelegt wird.

Während meines FSJs in einer kleinen, aber feinen Kindertagesstätte wurde mir bewusst, wie sehr mir das pädagogische Arbeiten liegt und vor allem, wie sehr mir die Arbeit mit den Kindern Spaß macht. Ich hatte vorher kaum Kontakt zu (Klein) Kindern und konnte mir absolut nichts unter dieser Arbeit vorstellen.
Mit den Eltern kam ich immer gut zurecht und wurde damals schon für meine vielleicht ungewohnte, jedoch offene und authentische Art wertgeschätzt. Es haben sich in dieser Zeit sogar einige private Kindersitter- Jobs ergeben; so einen schlechten Eindruck konnte ich also nicht hinterlassen haben.

Nach dem FSJ war mir klar, dass ich eine Ausbildung zur Erzieherin machen möchte (ein Studium in die pädagogische Richtung kam für mich damals absolut nicht in Frage. Ich hatte einfach keine Lust mehr, auf der Schulbank zu sitzen und irgendetwas zu büffeln. Ich wollte raus ins „echte Leben“, endlich praktisch Tätig werden und aktiv am Kind arbeiten. Doof nur, dass die Ausbildung zur Erzieherin ebenfalls viiiiiel Zeit auf der Schulbank abverlangt hat).

Die Qual der Wahl einer frischgebackenen Pädagogin

Während meiner Ausbildung konnte ich dann erstmals in verschiedenste Bereiche der Pädagogik schauen und habe für mich eine Tendez gefunden: Hort- mäh, fand ich gar nicht so cool. Aufgedrehte und überladene Kinder nachmittags bespaßen war nicht mein Traum. Kita/ Krippe- schien mir freundlicher, war mir allerdings auch zu voll und zu überdreht. Ich mochte damals schon das Konzept der meist riesigen Kindertageseinrichtung nicht, in welcher oftmals zu viele Kinder hinten runter fallen, Erzieher*innen keine Zeit haben sich intensiv mit einzelnen Kindern zu beschäftigen und der Lärmpegel… Meine Güte, ist das in einer Kita laut!

Dann blieb also noch die Kinder- und Jugendhilfe übrig.
Ich hatte ziemlichen Respekt vor dieser Arbeit, und gleichzeitig hat es mich sehr gereizt, vom reinen Betreuen nun gemeinsam das Leben zu bestreiten. Und vor allem: tatsächlich etwas zu bewirken!
Die Kinder und Jugendliche kamen meist aus schlechtem Elternhaus, hatten kaum Perspektiven, brauchen Halt und Anleitung, Fürsorge und Sicherheit und überhaupt eine Idee vom (alltäglichen) Leben.
Außerdem hat es mich gereizt, raus aus dem 9 to 5 rein in die abwechslungsreiche Schichtarbeit, mit Wochenenddiensten, mit Flexibilität- nicht mehr der selbe Einheitsbrei, den ich die vielen Jahre in der Schule ertragen musste.

Damals hat sich also schon heraus kristallisiert, dass dieses „schnödes Arbeiten“ (früh raus, zum Job, eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten, Feierabend, Bett), wie es alle so tun, echt gar nicht mein Ding sind.

Und dann kamen die eigenen Grenzen

Die Zeit, die ich dann schließlich als Pädagogin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe (in meinem Fall ein Kinderheim) verbracht habe, hat mich verändert. Sowohl im beruflichen Sinne, als auch privat. Keine Frage, ich würde diese Zeit niemals missen wollen, auch wenn sie mich ziemlich oft echt an meine Grenzen gebracht hat!

Doch wäre ich so über mich hinaus gewachsen, wenn ich direkt in einer Kita angefangen hätte, zu arbeiten?
Hätte ich das Bild von Leben in meinem Kopf, wenn ich diese furchtbaren Leben dieser Kinder (ich übertreibe nicht, es war teilweise wirklich furchtbar!) und Jugendlichen nicht miterlebt hätte?
Wäre mein Bedürfnis und meine Idee, wirklich nachhaltig etwas zu bewirken, BEVOR es zu solchen Lebenssituationen kommt, tatsächlich entstanden, wenn ich nicht diese Verzweiflung miterlebt hätte?

Natürlich war nicht alles schlecht und grausam, davon will ich gar nicht sprechen. Doch rosarot und dankbar ist diese pädagogische Arbeit nicht. Und ich musste mit der Zeit heraus finden, dass ich (zu?) emotional, zu sehr into, zu nah am Kind war. Ich habe die bewegenden Schicksale mit ins Bett genommen, konnte nicht abschalten und war ständig unter Strom. Schließlich habe ich das nicht mehr ausgehalten. Es musste eine Veränderung her- für mich und mein seelisches Wohlbefinden.

Der Schritt, zu gehen, und meine damaligen Kinder und Jugendlichen zu verlassen, hat mir wahrlich das Herz gebrochen. Und das ist keine ausgelutschte Floskel, sondern so ist es passiert. Ich war traurig, hatte Mitleid, und war vielleicht auch ein Stück weit enttäuscht von mir selbst, diese Arbeit „nicht mehr zu schaffen“.

Doch was nun? Was würde ich leisten können, um eine nachhaltige Veränderung in zukünftigen Familien anzustoßen?
Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich wusste nur, dass ich eine positivere Arbeit brauchte, und das ich mit meinen Hunden gemeinsam arbeiten möchte. Ich wollte selbstwirksam sein, eigene Entscheidungen treffen- und wieder einmal raus aus einem vorgegebenen Käfig, den die Arbeitswelt für Angestellte so vorgesehen hatte.

Mein erster Versuch, sinnvolle Veränderung zu schaffen

Schließlich kam mir der Gedanke, meine eigene tiergestützte Kindertagespflege zu eröffnen. Das bedeutete für mich, den ersten Schritt Richtung autonomes und selbstbestimmtes Arbeiten zu gehen, als auch die Freude und Leichtigkeit der kleinen Menschen (0-3) in mich aufzusaugen.

juliane sitzt in ihrer kindertagespflege, mit ihren beiden Hunden auf einer Treppe und lächelt fröhlich
Schnappschuss 2019 nach der Schlüsselübergabe für meine eigene Kindertagespflege

Ich wusste, in meiner kleinen Kindertagespflege mit nur 5 Kindern- also nur 5 Familien- kann ich viel intimer, persönlicher und individueller Arbeiten, als ich es in der Kita damals kennengelernt hatte. Denn das war nach wie vor keine Option für mich (obwohl ich kurz nochmal einen Abstecher in eine Kita gemacht habe; doch nein, das System Kita ist für mich ausgeschlossen).

Nun, was soll ich sagen…?
Du würdest hier diesen Blogbeitrag nicht lesen, wenn das nun mein Ende gewesen wäre. Wenn meine Geschichte als Pädagogin nun geschrieben wäre und ich für immer glücklich und zufrieden in meiner kleinen aber feinen Kindertagespflege arbeiten würde. Versteh mich nicht falsch, denn ich mag meine Arbeit dort sehr und bin auf vielen verschiedenen Ebenen nochmals enorm gewachsen, was ich sehr mag- Stagnation ist gar nichts für mich. Und auch, wenn ich in meiner Kindertagespflege nun einen positiveren, stabileren und sinnvolleren Grundstein gemeinsam mit den Eltern legen kann, merke ich immer wieder, wie ich als reine Betreuungsperson einfach an (berufliche) Grenzen stoße, die ich so nicht überwinden kann:
Ich bin eine Betreuungsperson, mit viel Fachwissen und einem pädagogisch wertvollem Austausch- mehr aber auch nicht. Ich komme nicht nah genug an die Familien heran, um tatsächlich nachhaltige Hilfe bieten zu können. Ich erfahre nicht, was zu Hause passiert. Ich weiß nicht, mit welchen Problemen die Familien zu Hause zu kämpfen haben. Ich weiß nicht, was hinter verschlossenen Türen passiert, wie die Eltern zueinander stehen, welche Methoden aus der eigenen Kindheit oder von aktuellen Erziehungsgurus ausprobiert und übernommen werden.
Trotz meinem ziemlich engen und vertrauten Verhältnis zu den Eltern, hört da meine Arbeit einfach auf, und das obwohl ich mitbekomme (tagtäglich!), das es Probleme in der Erziehung gibt, das es Unsicherheiten gibt, das Eltern sich uneinig sind, das Eltern überfordert sind und das Bedarf an professioneller Unterstützung da ist.

Was lange währt wird schließlich gut: ich werde Erziehungsberaterin

Aus diesem Grund habe ich mich 2021 entschieden, meine Erfahrungen, mein Fachwissen, meine praktischen Kenntnisse und meine pädagogische Expertise zu teilen- mit allen Eltern, die Hilfe in der Erziehung oder im gemeinschaftlichen Leben mit ihrem Baby bzw. Kleinkind benötigen!

Die finale (?) Idee war geboren: ich biete Beratungen an. Online. Um deutschlandweit so viele Eltern wie möglich zu erreichen. Und ich mache keine Unterschiede: egal welches Geschlecht, welche Herkunft oder welches Alter die Eltern haben!

Der Wunsch, den ich quasi schon zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn hatte, selbstwirksam und langfristig eine nachhaltige Veränderung zu schaffen wird nun endlich zur Realität. Die Geburtsstunde meiner jetzigen Arbeit. Ich habe meine Berufung gefunden. Ob meine Arbeit in dieser Form für immer so bestehen wird, bleibt abzuwarten.

Doch nun liegt es an mir, und an dir, und an uns allen, diese Veränderung voran zu treiben! Ich weiß, dass es für ratlose oder gestresste Eltern nicht einfach ist, sich professionelle Hilfe an die Hand zu holen. Das ist ein großer Schritt und mit vielen Vorurteilen behaftet.

Doch ich bin fest davon überzeugt, mit meiner Arbeit diese Angst Stück für Stück abzuschwächen und Eltern langfristig in ihr harmonisches Familienleben zu begleiten: damit meine Erfahrung der furchtbaren Kinderleben Vergangenheit bleibt und so viele Familien wie möglich ein herzliches und harmonisches Familienleben genießen.

Ich freue mich, dass du hier bist!
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Alles Gute,
Juliane

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Juliane Quandt Portrait vor Mauer

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